Christophe Guerton hat die Leitung des Betriebs seiner Eltern in Autruy-Sur-Juine im zentralen Nordfrankreich im Jahr 1993 übernommen und ihn seitdem auf 195 Hektar vergrößert.

Die wichtigsten Pflanzen in der Fruchtfolge auf den kalkhaltigen Lehmböden sind zwei Sorten Winterweizen – Courtot und Galibier –, welche sich besonders gut zum Mahlen eignen, sowie Gerste und Raps; darüber hinaus werden Erbsen und Karotten zur Herstellung von Saatgut angebaut.

Der Betrieb ist Mitglied einer lokalen Genossenschaft, von der er sowohl durch technische Beratung als auch durch Kosteneinsparungen beim Kauf von Produkten wie Düngemitteln profitiert. Zudem wird das Getreide auch von der Genossenschaft vermarktet, wodurch die Landwirte höhere Preise als beim Verkauf auf individueller Basis erzielen.

Kernbereiche der Nachhaltigkeitspraxis

Zertifizierung und Versicherung

Der Hof ist Mitglied des Qualitätssicherungssystems für Agrarbetriebe „Arvalis Charter“, welches die Einhaltung spezifischer Standards im Hinblick auf Umweltschutz, Produktionsverfahren und Lebensmittelsicherheit verlangt.

Der Betrieb ist außerdem Mitglied des Systems für nachhaltige Landwirtschaft „Agriculture Raisonnée“, das sich für einen integrierten Ansatz in der landwirtschaftlichen Betriebswirtschaft einsetzt und umweltschonende Verfahrensweisen fördert, die nicht die Wirtschaftlichkeit des Betriebs gefährden.

Boden

Durch die Untersuchung des Stickstoffgehalts im Boden zu Beginn des Frühjahrs kann der Hof die bevorstehenden Ausbringungsmengen genau berechnen. Später in der Saison werden Proben aus den Halmen entnommen, um den Stickstoffgehalt der Pflanzen zu berechnen, und die Ergebnisse werden zur Ermittlung der endgültigen Ausbringungsanforderungen genutzt. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass der Proteingehalt im Getreide für das Mahlen angemessen ist.

Produktionsqualität

Der Betrieb hat das Optimum aus seiner geografischen Lage und seinen Böden herausgeholt, um einen qualitativ hochwertigen Mahlweizen zu erzeugen, für den er einen Premiumpreis erzielt.

Die gekühlte Lagerung des Getreides mit Lüftungsgebläsen reduziert die Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen und verringert die Gefahr der Schimmelbildung.

In einem eigens dafür errichteten Gebäude werden alle Pflanzenschutzmittel des Hofs gelagert. Dieses ist abgeschlossen, doppelwandig und beheizt, wodurch sichergestellt ist, dass keine gelagerten Chemikalien ungewollt in die Umwelt gelangen können.

Sowohl das Spritzgerät als auch der Düngerstreuer werden regelmäßig kalibriert, damit die Produktionsmittel stets effektiv und präzise ausgebracht werden.

Erfahren Sie mehr über die Geschichte von Christophe Guerton

Lesen Sie die Fallstudie, und erfahren Sie mehr darüber, wie der Hof im Vergleich zu den Standards und Kriterien für bewährte Verfahrensweisen des Programms abgeschnitten hat, was externe Forschung über das Vorgehen des Erzeugers offenbart und wie er von mehr Nachhaltigkeit profitiert.

Vollständige Fallstudie lesen (PDF, 172KB)

„Die Herausforderung der modernen Landwirtschaft besteht darin, so zu arbeiten, dass sowohl der Schutz der Umwelt als auch die Wirtschaftlichkeit des Agrarbetriebs gewährleistet werden. Die auf diesem Hof implementierten Arbeitsabläufe und Verfahrensweisen zeigen, dass dies bei gleichzeitiger Herstellung von Qualitätsprodukten möglich ist, nach denen eine hohe Nachfrage besteht. Die Teilnahme am Netzwerk „Natura 2000“ und am System für nachhaltige Landwirtschaft „Agriculture Raisonnée“ hat sich nicht nachteilig auf das Geschäft ausgewirkt, sondern war eine Chance zur Verbesserung von Arbeitsweisen, zur Verringerung der Materialeinsatzkosten und zur Steigerung der Erträge. Nicht alle Agrarbetriebe verfügen über den richtigen Bodentyp oder die passenden Klimabedingungen für den Anbau von Mahlweizen, aber die Geschichte dieses Hofs lehrt uns, wie man mithilfe der verfügbaren Ressourcen ein Produkt erzeugt, das der Markt will und für das er bereit ist, einen Premiumpreis zu zahlen. Die fokussierte und klare Ausrichtung des Betriebs wird ihn geradewegs in die Zukunft führen.“

Karl Williams Betriebsleiter, FAI Farms